Cystoskopie (Blasenspiegelung)
Eine Blasenspiegelung ist bei der Frau sehr einfach durchzuführen und kaum mit Schmerzen verbunden. Wir verwenden praktisch immer flexible, weiche Instrumente mit modernster HD-Qualität mit der Möglichkeit zum sogenannten narrow-band-imaging (kurz NBI). Mit diesem neuen Verfahren können oberflächliche, schlecht differenzierte Tumoren wie z.B. das hoch-aggressive Carcinoma in situ (Cis) im Vergleich zur üblichen Weisslicht-Zystoskopie besser erkannt und damit einer frühen Therapie zugeleitet werden.
Nach Desinfektion und in örtlicher Betäubung (durch ein Gel) wird das Instrument durch die Harnröhre in die Blase eingeführt. Dieses Instrument gestattet dem Untersucher die Harnröhre und die Blase zu beurteilen. Notwendig ist eine Blasenspiegelung vor allem bei Blutbeimengungen im Urin (auch wenn diese nur mikroskopisch nachgewiesen wurden) zum Ausschluss bösartiger Veränderungen der Blasenschleimhaut.
Da auch kleinste Veränderungen mittels Blasenspiegelung erkannt werden können, ist diese Untersuchung durch keine andere (weniger invasive) Methode wie beispielsweise Ultraschall oder Computertomografie (Röntgen) zu ersetzen.
Nach der Untersuchung kann für kurze Zeit ein Brennen beim Wasserlassen auftreten, Infekte (Blasenentzündungen) sind sehr selten.
Harnstrahlmessung (Uroflowmetrie)
Zur Beurteilung der Harnblasenentleerung und Feststellung einer allfälligen Abschwächung des Harnstrahls kann dieser gemessen werden. Dazu wird in einen speziellen Messtrichter (im Stehen oder Sitzen) Harn gelöst. Die Blase soll dazu gut gefüllt sein. Nach erfolgter Blasenentleerung wird durch Ultraschall oft auch der Restharn gemessen.
Urologisches Röntgen
Häufig sind mehrere Röntgenaufnahmen für eine vollständige Untersuchung nötig. Wir beschränken die Zahl der Aufnahmen jedoch auf das Notwendige. Dank modernster, hochempfindlicher Geräte ist die Strahlenbelastung um ein Vielfaches kleiner als früher.
Computertomografie (CT)Die CT ist eine Röntgenuntersuchung, bei welcher mit Hilfe des Computers ein Schichtbild errechnet wird, um so ganze Organsysteme räumlich darzustellen. Die Computertomografie dient in der Urologie zur Suche von Harnsteinen, Tumoren oder Abflussbehinderungen im Harntrakt und wird auch in der Verlaufskontrolle nach Krebsoperationen verwendet.
Harnröhrendarstellung (Urethrografie)
Die männliche Harnröhre wird durch den Urologen von aussen mit Kontrastmittel gefüllt und durchleuchtet. Dabei können Lokalisation und Ausdehnung von Harnröhren-Verengungen (Strikturen) festgestellt und Missbildungen entdeckt werden.
Blasendarstellung
Durch ein in die Harnblase eingebrachtes Röntgenkontrastmittel (Zystografie und Miktions-Zysto-Urethrografie) wird diese radiologisch abgebildet. Auch bei einer Überempfindlichkeit auf das Kontrastmittel kann die Untersuchung durchgeführt werden, da dieses mit dem Blutkreislauf nicht in Berührung kommt. Mittels Zystografie werden häufig Kontrollen nach urologischen Blasen- oder Prostataoperationen durchgeführt oder ein Rückfluss von Urin aus der Blase in die Harnleiter und Nieren untersucht (vesikoureteraler Reflux).
Prostatabiopsie
Was ist eine Prostatabiopsie?
Die Biopsie der Prostata ist eine Gewebeentnahme aus der Prostata. Sie wird bei Verdacht auf eine bösartige Veränderung durchgeführt. Die entnommene Probe wird mikroskopisch untersucht und beurteilt. So kann ein Prostatakrebs ausgeschlossen oder entdeckt werden – schon im Frühstadium, also in einem noch heilbaren Stadium.
Wann wird sie durchgeführt?
Eine Gewebeentnahme wird in der Regel empfohlen bei einem unklaren Tastbefund oder bei steigenden PSA-Werten. PSA bedeutet Prostata-spezifisches Antigen und ist ein sogenannter Tumormarker, der im Blut nachgewiesen wird.
Wie wird die Gewebeprobe der Prostata entnommen?
Zunächst erfolgt eine genaue MRI Untersuchung der Prostata welche dem Urologen bereits auffällige Areale innerhalb der Prostata aufzeigt.
Die Prostata-Biopsie wird unter ambulanten Bedingungen mit Hilfe einer speziellen Ultraschallsonde vorgenommen. Diese wird in den Enddarm eingeführt und es erfolgt eine örtliche Betäubung über die Darmschleimhaut. Die eigentliche Biopsie erfolgt meist an 10 bis 12 Stellen über die Prostata verteilt.
Das muss ich vor der Untersuchung wissen:
• Die Untersuchung wird meist unter lokaler Betäubung geplant.
• Zur Vermeidung von Prostataentzündungen erhalten Sie eine Infektprophylaxe mit Antibiotika. Die Einnahme
des Antibiotikums gemäss Rezept beginnt am Vortag der Gewebeentnahme und wird bis und mit dem 3. Tag nach der Gewebeentnahme fortgeführt.
• Am Tag der Untersuchung kann normal gefrühstückt werden, ein nüchterner Magen ist nicht erforderlich.
• Sie sollten sich jedoch den ganzen Tag körperlich schonen und auf eine ausreichende Trinkmenge achten.
• Wenn Sie blutverdünnende Medikamente wie Aspririn, Plavix oder Marcoumar einnehmen, besprechen Sie dies im Vorfeld mit dem behandelnden Urologen.
Das muss ich vor der Untersuchung wissen:
• Das entnommene Gewebe wird an einen Pathologen zur mikroskopischen Untersuchung geschickt, die Resultate liegen in der Regel nach 6-12 Tagen vor.
• Blut im Urin, im Stuhl und im Samenerguss sind häufige, vorübergehende Folgen des Eingriffes und meist harmlos.
Urodynamik (Prüfung der Blasenfunktion)
Bei einer Blasenentleerungsstörung kann eine urodynamische Untersuchung die Ursache genauer beschreiben. Im Vordergrund stehen hier Blasenentleerungsstörungen bei neurologischen Grundleiden wie Querschnittsläsionen, multipler Sklerose, aber auch die im Alter häufiger werdenden Krankheiten wie Zerebralsklerose, Parkinson und Alzheimersche Krankheit oder Stoffwechselkrankheiten wie Diabetes mellitus, die langfristig die Blasenfunktion erheblich beeinträchtigen können. Besonders abklärungsbedürftig sind Patienten, bei denen diese Leiden mit den gewöhnlichen urologischen Blasenentleerungsstörungen, beispielsweise der Prostata-Hyperplasie, kombiniert sind.
Bei der urodynamischen Untersuchung erfolgt die Messung des Blasendrucks in Abhängigkeit von der Blasenfüllmenge. Zu diesem Zweck werden durch Harnröhre und Mastdarm spezielle dünne Messkatheter eingeführt. Danach wird die Harnblase unter kontinuierlicher Messung des Druckes gefüllt. Diese Drücke können dann auch während des Entleerungsvorganges, also beim Wasserlösen, gemessen werden und so dem Untersucher Hinweise auf die Art der Störung geben.
Die Untersuchung dauert 1 bis 2 Stunden, ist nicht schmerzhaft und wird ambulant durchgeführt (allenfalls in Kombination mit einer Röntgenuntersuchung oder einer Blasenspiegelung).
Ultraschall in der Urologie
Eine Ultraschalluntersuchung ist eine in der Urologie häufige und aussagekräftige Untersuchung. Mittels Ultraschallwellen kann das Bild innerer Organe auf einen Monitor projiziert werden. Die Untersuchung ist nicht invasiv und unschädlich für den Patienten. Falls nicht alle Fragestellungen beantwortet werden können, sind je nach Befund weitere Untersuchungen wie Röntgen, Computertomografie (CT), Magnetresonanztomografie (MRT) o. a. nötig.
Ultraschall ist häufig die erste bildgebende Untersuchung zur Darstellung der Nieren (Beurteilung von Harnaufstauungen, Raumforderungen, Suche nach Steinen usw.), der Blase (Restharnbestimmung, Suche nach Steinen), der Prostata (Grösse?), des Hodens und des Nebenhodens (Feststellung von Wasserbrüchen, Hodentumoren, Beurteilung der Durchblutung usw.). Auch bei der Prostata-Biopsie kommt er zum Einsatz.