Blasenentzündung

Ursachen
Blasenentzündungen entstehen durch Bakterien, welche durch die Harnröhre aufsteigen und sich in der Blase vermehren. Dies kann bei Männern wie auch Frauen geschehen. Wegen der längeren Harnröhre sind Blasenentzündungen bei Männern jedoch seltener. Blasenentzündungen werden durch vermehrten Restharn nach dem Wasserlösen begünstigt. Bei Männern kann dies infolge einer Prostatavergrösserung vorkommen. Auch bei Harnsteinen oder Tumoren der Blase oder Niere sind Blasenentzündungen häufig. Wiederkehrende Blasenentzündungen sollten deshalb durch einen Urologen abgeklärt werden.
 
Beschwerden
Die Bakterien und die Immunabwehr des Körpers bewirken eine schmerzhafte Reizung der Blasenschleimhaut. Die Folgen sind häufiges Wasserlassen meist kleinen Portionen, Schmerzen in der Harnröhre sowie gelegentlich sichtbare Blutbeimengungen im Harn und eventuell Fieber.
 
Untersuchung und Diagnostik
Der Urin wird untersucht und eine Urinkultur zum Nachweis der Bakterien angelegt.
 
Behandlung
Mit einer kurzen Antibiotikatherapie und einer Erhöhung der Trinkmenge heilt eine einfache Blasenentzündung meist rasch aus. Bei einer komplizierten Blasenentzündung ist eine längerdauernde Antibiotikatherapie nötig und weitere Untersuchungen indiziert.
 
 
 

Blasensteine

Ursachen
Blasensteine werden meist durch rezidivierende Harnwegsinfekte und Restharn verursacht, der nach einer unvollständigen Blasenentleerung in der Blase zurückbleibt.
 
Beschwerden
Typische Beschwerden sind ein abgeschwächter Harnstrahl, häufiger Harndrang und schwierig zu therapierende Blasenentzündungen. Gelegentlich führt ein Blasenstein zu sichtbarem Blut im Harn. Gelegentlich findet man Blasensteine auch zufällig.
 
Untersuchung und Diagnostik
Mittels Ultraschall oder Röntgen kann ein Blasenstein vermutet werden. Mit einer Blasenspiegelung wird die Diagnose bestätigt.
 
Behandlung
Blasensteine müssen meist operativ über die Harnröhre (z. B. mit Laser) zerkleinert und dann ausgespült werden. Parallel wird die Ursache der Restharnbildung behandelt. Nur noch selten werden sehr grosse Blasensteine operativ durch das Öffnen der Harnblase entfernt.
 
 
 

Erektionsprobleme

Bei den Erektionsproblemen unterscheidet man eine sogenannte «organische erektile Dysfunktion», welcher körperliche Ursachen zugrunde liegen, von einer «psychogenen erektilen Dysfunktion» mit psychischen Ursachen. Oft bestehen auch Mischformen. Die erektile Dysfunktion (ED) wird definiert in der vollständigen oder teilweisen Unfähigkeit, über einen Zeitraum von mindestens 6 Monaten eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr oder andere sexuelle Aktivitäten ausreichende Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten.
 
Ursachen
Die Ursachen sind sehr zahlreich und müssen genau untersucht werden: Gefässverkalkung (Arteriosklerose), Nervenschäden, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), hormonelle Ursachen, Medikamente etc.
 
Untersuchung und Diagnostik
Nebst einer genauen Anamnese betreffend Erektionsstörungen ist eine urologische Untersuchung durchzuführen. Ergänzende Abklärungen des Blutes können hilfreich sein. Eine Erektionsstörung kann auf Gefässschäden (Arteriosklerose) hinweisen. Solche Schäden treten meist an mehreren Orten im Körper auf, auch am Herzen. Aus diesem Grund werden bei Erektionsproblemen auch die Herz-Gefäss-Risikofaktoren untersucht.
 
Behandlung
Die Behandlung umfasst Medikamente und mechanische Hilfsmittel bis zur Penisprothese sowie psychologische Unterstützung, z. B. im Rahmen einer Paartherapie. Die Therapie wird der individuellen Situation angepasst.
 
 
 

Harnröhrenverengung

Ursachen
Erworbene Harnröhrenverengungen (Harnröhrenstriktur) entstehen durch Verletzungen oder Infektionen. Zu Verletzungen kommt es gelegentlich beim Einlegen eines Katheters, einem anderen Eingriff oder durch einen Unfall. Die Harnröhrenmündung kann sich auch als Folge einer lokalen Entzündung verengen.
 
Beschwerden
Die Harnröhrenverengung äussert sich meist in einem abgeschwächten, gefächerten Harnstrahl und Nachtropfen. Oft treten auch Harndrang und das Gefühl einer nicht vollständig entleerten Blase auf.
 
Untersuchung und Diagnostik
Bei Verdacht wird der Harnstrahl gemessen und allenfalls die Harnröhre (Urethroskopie) gespiegelt. Je nach Ergebnis dieser Untersuchungen wird eine Konstrastmitteldarstellung der Harnröhre gemacht (Urethrographie).
 
Behandlung
Die Behandlung der Harnröhrenverengung erfolgt operativ. Das Vorgehen ist abhängig von der Länge der Verengung, ihrer Lage in der Harnröhre und allfälligen Vorbehandlungen. Die Urologie am Stephanshorn hat sich auf die operative Therapie von komplexen Harnröhrenstrikturen spezialisiert.
 
 
 

Harnverhalt

Unterschieden werden zwei Varianten: Der akute, meist schmerzhafte Harnverhalt mit der Unmöglichkeit Harn zu lösen. Sowie der chronische Harnverhalt, auch «Überlaufblase» genannt. Dieser ist selten schmerzhaft und daran zu erkennen, dass Harn sich konstant, unkontrolliert und tropfenweise löst.
 
Ursachen
Häufige Ursachen sind Prostatavergrösserung und Blasenentzündung. Auch manche Medikamente können einen Harnverhalt begünstigen.
 
Beschwerden
Der akute Harnverhalt verursacht Schmerzen und macht es unmöglich, Harn zu lösen. Eine Überlaufblase hingegen ist sehr selten schmerzhaft. Sie entwickelt sich meist langsam und führt dazu, dass konstant wenig Harn fliesst. Es kann auch das Gefühl einer vollen Blase auftreten.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die Beschwerden, die körperliche Untersuchung und eine Ultraschalluntersuchung ermöglichen eine rasche Diagnose. Nach einer Erstbehandlung wird die Ursache durch den Urologen weiter abgeklärt.
 
Behandlung
Als Erstbehandlung wird in der Regel ein Blasenkatheter eingelegt, entweder über die Harnröhre oder durch die Bauchdecke. Eine allfällige weitere Behandlung ist abhängig von der Ursache des Harnverhalts.
 
 
 

Prostataentzündung

Die Entzündung der Prostata (Prostatitis) ist eine Form der Harnwegsentzündung.
 
Ursachen
Ausgelöst wird die Prostataentzündung durch aufsteigende Keime, welche bei Männern unter 40 Jahren meist beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Für über 40-jährige Männer besteht eine mögliche Ursache in einer Prostatavergrösserung und der daraus folgenden unvollständigen Entleerung der Blase (Bildung von Resturin).
 
Beschwerden
Die Prostataentzündung verursacht oft Beschwerden beim Wasserlösen, Schmerzen im Unterbauch, Fieber und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl.
 
Untersuchung und Diagnostik
Neben der körperlichen Untersuchung (Prostataabtastung über den Enddarm) werden die Entzündungszeichen im Blut und im Urin gemessen.
 
Behandlung
Bei erschwerter oder gar verunmöglichter Blasenentleerung muss kurzzeitig ein Bauchwandkatheter in die Blase gelegt werden. Über diesen Katheter wird der Urin direkt aus dem Körper geleitet, so dass die entzündlich geschwollene prostatische Harnröhre abheilen kann. Zusätzlich ist eine mehrwöchige Antibiotikatherapie begleitet von antientzündlichen Medikamenten nötig.
 
 
 

Urininkontinenz

Unter Urininkontinenz versteht man das Unvermögen, den Urin in der Blase zu halten. Unterschieden wird zwischen Belastungsinkontinenz und Dranginkontinenz, wobei auch eine Mischform vorkommt.
 
Ursachen
Die Belastungsinkontinenz wird meist durch einen zu schwachen Blasenschliessmuskel verursacht. Auch direkte Schädigungen durch Operationen oder Störungen der Nervenversorgungen des Schliessmuskels können zur Belastungsinkontinenz führen. Eine Dranginkontinenz wird oft durch einen überaktiven Blasenmuskel verursacht, welcher gegen den intakten und verschlossenen Schliessmuskel Urin aus der Blase presst. Symptome sind dann typischerweise Drangbeschwerden (häufiger Harndrang) mit Urinverlust.
 
Beschwerden
Die beschwerdearme Belastungsinkontinenz tritt oft unter körperlicher Anstrengung (Pressen, Husten, Laufen, Heben) auf und kann von tropfen- bis portionenweisem Urinverlust begleitet sein. Bei der Belastungsinkontinenz treten typisch die Drangschmerzen im Unterbauch auf, gefolgt vom Urinverlust. Bei beiden Inkontinenzformen kann die verlorene Urinmenge von Tropfen bis zur ganzen Blasenfüllung reichen.
 
Untersuchung und Diagnostik
In der urologischen Praxis erfolgt zuerst ein Gespräch über mögliche Krankheitsfaktoren (Operationen, Nervenerkrankungen, Diabetes usw.) gefolgt von der körperlichen Untersuchung. Im Anschluss daran wird von den Patienten oftmals ein Miktionstagebuch geführt, in welchem Blasenentleerung und Urinverlust aufgezeichnet werden. Zur besseren anatomischen Beurteilung werden auch eine Harnröhren- und eine Blasenspiegelung vorgenommen. Zur erweiterten Diagnostik wird die Blasenfüllungs- und Entleerungssimulationstestung (Urodynamik) ebenfalls ambulant durchgeführt.
 
Behandlung
Die Behandlungsoptionen sind bei beiden Formen der Urininkontinenz vielfältig und müssen auf die individuelle Situation des Patienten abgestimmt werden. Sie reichen von konservativen Massnahmen (Medikamente, Beckenbodentraining) über minimalinvasive Blasenbehandlungen bis zur Implantation von künstlichen Schliesssystemen.
 
 
 

Vorhautentzündung

Die Entzündungen der Vorhaut (sogenannte «Posthitis») tritt meist kombiniert mit einer Entzündung der anliegenden Eichel («Balanitis») auf. Man spricht in solchen Fällen von «Balanoposthitis».
 
Ursachen
Vorhaut- und Eichelentzündungen werden durch Entzündungen und Infektionen verursacht, allenfalls in Verbindung mit Geschlechtskrankheiten. Auslöser können Viren, Pilze und Bakterien sein.
 
Beschwerden
Vorhaut-Eichelentzündungen können praktisch beschwerdefrei bis stark schmerzhaft, juckend und nässend sein.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die körperliche Untersuchung wird allenfalls durch Laboruntersuchungen ergänzt, um die Diagnose bzw. die Ursache zu bestätigen.
 
Behandlung
Vorhaut-Eichelentzündungen werden je nach Ursache mit Medikamenten (Antibiotika), Salben und Penisbädern behandelt. Besteht eine Vorhautverengung, sollte diese operativ mittels Beschneidung (Zirkumzision) behoben werden.
 
 
 

Wasserbruch

«Wasserbruch» bezeichnet eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung zwischen Hoden und Hodenhüllen.
 
Ursachen
Im Kindesalter entsteht der Wasserbruch durch eine offene Verbindung zur Bauchhöhle. Beim Erwachsenen führt ein Missverhältnis von Produktion und Abtransport der Flüssigkeit zwischen Hoden und Hodenhüllen zum Wasserbruch. Meist ist eine Entzündung die Ursache.
 
Beschwerden
Im Hodensack befindet sich ein- oder beidseitig eine teigig-weiche, meist schmerzlose Schwellung. Bis auf ein Schweregefühl und die störende Vergrösserung bestehen kaum je Beschwerden.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die körperliche Untersuchung wird durch Ultraschall ergänzt. Auf diesem Weg kann ein Tumor als Ursache der Vergrösserung mit höchster Sicherheit ausgeschlossen werden.
 
Behandlung
Bei kleinen, nicht störenden Wasserbrüchen ist eine Behandlung nicht nötig. Stört ein Wasserbruch, so wird er mit der operativen Entfernung der Hodenhüllen behandelt. Das Entfernen der Flüssigkeit durch Punktion bringt kaum dauernden Erfolg, beinhaltet aber ein Infektionsrisiko.
 
 
 

Blasenkrebs

Der Blasenkrebs ist eine tumorartige Veränderung jener Zellschichten, welche die Blase auskleiden (Urothel). Die häuftigsten bösartigen Urotheltumore wachsen an der Oberfläche und sind wenig aggressiv. In selteneren Fällen können sie aber auch in die Blasenwand hineinwachsen und Ableger (Metastasen) bilden.
 
Ursachen
Hauptrisikofaktoren des Blasenkrebses (Urothelkarzinom) sind das Rauchen und der Umgang mit Lösungsmitteln.
 
Beschwerden
Oft bereiten kleine Harnblasentumore keine Beschwerden; das erste Symptom ist meist blutiger Urin. Weitere Beschwerden können eine immer wiederholte Blasenentzündung oder Reizsymptome der Blase sein.
 
Untersuchung und Diagnostik
Besteht ein Verdacht auf Blasenkrebs muss die Harnblase gespiegelt werden (Zystoskopie). Die Blasenspiegelung wird mit örtlicher Betäubung ambulant vom Urologen durchgeführt und ist dank der flexiblen Zystoskopie wenig belastend.
 
Behandlung
Bei Verdacht auf Blasenkrebs entnimmt der Urologe eine Gewebeprobe, um die Diagnose sicherzustellen. Dazu wird unter Teil- oder Allgemeinanästhesie die Blase durch die Harnröhre gespiegelt und das verdächtige Gewebe entfernt (transurethrale Resektion der Blase, TUR-Blase). Das Ziel dieser ersten Operation ist es, Informationen über die Krebsart, Aggressivität und Tiefe in Bezug auf die Blasenwand zu erhalten und wenn möglich den Tumor vollständig zu entfernen. Die weitere Behandlung eines Blasenkrebses richtet sich nach der Krebsart, Aggressivität und Tiefe sowie nach der Gesamtsituation des Patienten.
Bei fortgeschrittenen Harnblasentumoren mit tiefem Einwachsen in die Blasenwand kann die vollständige Blasenentfernung (Zystektomie) eine Heilung bringen. Diesen grösseren Eingriff führen wir ebenfalls an der Klinik Stephanshorn durch. Wird die Blase entfernt, kann aus Dünndarm eine Ersatzblase geformt werden, welche die Blasenentleerung über die Harnröhre ermöglicht. Alternativ wird der Urin aus den Harnleitern in ein Stück Dünndarm und dieses an die Bauchwand ausgeleitet (Urostoma, Ileum-Conduit). An der Bauchwand wird der Urin in einem Beutel aufgefangen, welcher regelmässig vom Patienten geleert wird.
Abhängig von der Agressivität, Tiefe und einem allfälligen Lymphknotenbefall kann nach der Blasenentfernung eine Zusatzbehandlung sinnvoll sein. Auf jeden Fall wird, wie bei Krebsleiden üblich, eine Nachbetreuung mit regelmässigen Kontrollen durchgeführt.
 
 
 

Blut im Urin

Blut im Urin (eine sogenannte «Hämaturie») ist nicht immer sofort sichtbar. Ist es nur unter dem Mikroskop zu erkennen, spricht man von «Mikrohämaturie», sieht man das Blut hingegen von blossem Auge (rosa bis dunkelrot), von «Makrohämaturie». Weiter wird auch zwischen schmerzloser und schmerzhafter Hämaturie unterschieden.
 
Ursachen
In der Regel liegt bei einer Hämaturie eine Krankheit des Harntraktes vor. Bei schmerzhafter Hämaturie handelt sich dabei meist um Entzündungen infolge von Infektionen oder Harnsteinen. Eine schmerzlose Blutbeimengung im Urin kann durch eine Verletzung von Niere, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre oder den Geschlechtsorganen verursacht werden. Sie kann aber auch auf einen bösartigen Tumor des Harntraktes hinweisen und muss daher vom Urologen untersucht werden.
 
Beschwerden
Oft ist der Patient beschwerdefrei. Es können jedoch auch Schmerzen beim Wasserlösen auftreten.
 
Untersuchung und Diagnostik
Der Urin wird mittels Streifentest oder mikroskopisch untersucht. Tritt die Hämaturie immer wieder auf, sollte sie durch einen Urologen abgeklärt werden. Dies geschieht in der Regel durch Blasenspiegelung und Ultraschall, allenfalls ergänzt durch eine Computertomografie. Mittels modernsten Geräten werden diese in der Praxis Urologie am Stephanshorn vorgenommen.
 
Behandlung
Die Behandlung ist abhängig von der Ursache der Hämaturie.
 
 
 

Gutartige Prostatavergrösserung

Beim Mann befindet sich zwischen der Harnblase und dem äusseren Harnröhren-Schliessmuskel die etwa kastaniengrosse Prostata (Vorsteherdrüse). Die Funktion der Prostata ist zusammen mit den Samenbläschen die Produktion der Samenflüssigkeit, welche den Hauptteil der Ejakulatmenge beim Samenerguss ausmacht. Nur ein kleiner Teil entstammt als sogenanntes Spermienkonzentrat den Hoden.
 
Ursachen
Ab einem Alter von 40 Jahren wächst die Prostata durch Stimulation des männlichen Geschlechtshormons Testosteron kontinuierlich. Dabei vergrössert sich das Organ nicht nur nach aussen, sondern kann auch die Harnröhre einengen. Die Folge sind Beschwerden beim Wasserlösen.
 
Beschwerden
Die typischen Beschwerden beim Wasserlösen, die durch eine Prostatavergrösserung verursacht werden, sind häufigeres Wasserlösen von kleineren Portionen, nächtliches Wasserlösen, ein abgeschwächter oder beim Toilettengang unterbrochener Harnstrahl, ein Gefühl der nicht vollständig entleerten Blase oder auch Urinnachtröpfeln. Seltener kommt es zu Harnwegsentzündungen, Blutbeimengungen im Urin oder einer Harnverhaltung.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die Untersuchung erfolgt oft im Rahmen einer routinemässigen Kontrolle beim Hausarzt, der eine Tastuntersuchung der Prostata über den Enddarm durchführt. Ergänzend wird eine Blutuntersuchung mit Bestimmung des Prostata-Werts (PSA) vorgenommen. Der Urologe führt zusätzlich eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und der Harnblase sowie eine Harnstrahlmessung (sogenannte «Uroflowmetrie») durch. Zusätzliche Untersuchungen sind die Blasenspiegelung und Urodynamische Untersuchung der Harnblase.
 
Behandlung
Die Behandlung der Beschwerden beim Wasserlösen erfolgt häufig zunächst medikamentös. Bei ausbleibendem Therapieerfolg muss mit dem Patienten die Prostataoperation über die Harnröhre diskutiert werden. Dabei wird mittels elektrischer Resektionstechnik das einengende Gewebe schonend entfernt und anschliessend zur Untersuchung gesandt. Alternativ kann es auch mit Strom oder Laser verdampft werden. Ist bei einem Patienten die Operation nicht möglich, kann das Einlegen eines Katheters als Dauerlösung diskutiert werden.
 
 
 

Harnsteine

Ursachen
Harnsteine entstehen im Nierenbecken. Dabei ist die Balance zwischen kristallbildenden und kristalllösenden Faktoren oft gestört. Als Auslöser sind erbliche Faktoren, Stoffelwechselstörungen aber auch einseitige Ernährungsgewohnheiten bekannt.
 
Beschwerden
Sogar grössere Nierensteine bleiben oft unbemerkt. Sie können jedoch mit Keimen besiedelt werden und Harnwegsinfektionen verursachen. Kleinere Harnsteine können auch beim Transport in die Blase völlig unbemerkt bleiben. Sollten sie auf mehrere Millimeter anwachsen, verursachen sie typische anfallartige, starke Schmerzattacken (Koliken) auf der betroffenen Körperseite.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die Diagnostik beinhaltet eine Blut- und Urinuntersuchung sowie meistens eine Ultraschalluntersuchung. Um den Verdacht auf Harnsteine zu bestätigen, ist manchmal eine Computertomografie nötig, die bei uns im Haus durchgeführt wird.
 
Behandlung
Kleine Harnsteine werden unter einer guten Schmerztherapie normal ausgeschieden. Grössere Harnsteine, welche im oberen Harntrakt (Niere und Harnleiter) hängenbleiben, müssen behandelt werden. Die häufigste Behandlungsmethode ist und die Entfernung über eine Harnleiterspiegelung. Dabei kann der Stein entweder ganz entfernt oder mit dem Laser pulverisiert werden. Je nach Situation wird in gleicher Narkose ein Drainageröhrchen in den Harnleiter eingelegt, um den Urinabfluss zu sichern. Bei grossen Steinen im Nierenbecken erfolgt die perkutane Nierenspiegelung mit Zertrümmerung und Entfernung der Desintegrate.
 
 
 

Hoden- oder Nebenhodenentzündung

Die Entzündung im Bereich des Nebenhodens und in schwereren Fällen auch des Hodens ist mit einer schmerzhaften Schwellung verbunden und läuft meistens einseitig ab. Einen Spezialfall stellt die Mumps-Hodenentzündung im Kindesalter dar. Diese kann bei beidseitigem Befall zur Unfruchtbarkeit führen.
 
Ursachen
Verursacht werden diese Entzündungen meist durch typische Keime der Haut oder des Darm- und Genitaltraktes. Auch Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhöe, Chlamydien oder selten auch Tuberkuloseerreger können Entzündungen verursachen. Die Keime können beim Geschlechtsverkehr über die Harnröhre des Mannes bis zur Harnröhre der Prostata und von dort über die einmündenden Samenleiter in den Nebenhoden oder Hoden gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Auch eine Prostataentzündung kann Ursache für eine Nebenhodenentzündung sein.
 
Beschwerden
Folgende Beschwerden können auftreten: Schwellung und Rötung des Hodensacks mit verstärkter Druckempfindlichkeit, allenfalls auch Brennen beim Wasserlösen oder allgemeine Infektzeichen wie Fieber.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die Diagnose erfolgt durch eine Tastuntersuchung. Oft wird in der urologischen Praxis auch eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt, damit Eiterherde im Nebenhoden ausgeschlossen werden können. Ergänzend werden Blut und Urin untersucht.
 
Behandlung
Bei eher geringen Beschwerden reichen neben entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten körperliche Ruhe und lokale Kühlung. Sind die Beschwerden stärker, bedarf es oft der mehrwöchigen Einnahme von Antibiotika.
 
 
 

Hodenkrebs

Ein Hodentumor zeigt sich oft als schmerzlose, harte und unregelmässige Schwellung am Hoden. Dabei ist oft nur ein Hoden betroffen. In vielen Fällen besteht ein Grössenunterschied zwischen den beiden Hoden.
 
Ursachen
Hodentumore treten vor allem bei Männern zwischen 20 und 40 Jahren auf. Die Ursachen sind oft unbekannt. Es besteht jedoch ein speziell erhöhtes Risiko bei nicht behandeltem Hodenhochstand, vorangegangener Hodentumorbehandlung der Gegenseite oder bei familiärer Belastung.
 
Beschwerden
Oftmals verursachen Hodentumore keine Beschwerden. Bei grossen Tumoren können Spannungsschmerzen oder Einblutungen in den Hoden auftreten.
 
Untersuchung und Diagnostik
Eine erste Verdachtsdiagnose wird durch das Ertasten und die Ultraschalluntersuchung gestellt. Weitere bildgebende Verfahren (Computertomografie) können Ableger eines Tumors nachweisen. Zudem können im Blut so genannte Tumormarker bestimmt werden, welche auf ein mögliches Krebsleiden hinweisen.
 
Behandlung
Die Therapie vom Hodenkrebs besteht in der einseitigen Entfernung des krankhaften Hodens (Semikastration) über einen Hautschnitt in der Leistengegend. In speziellen Fällen wird eine Gewebeprobe am gesunden Gegenhoden über einen Hautschnitt am Hodensack entnommen. Auf Wunsch wird für den entfernten Hoden eine Silikonprothesen eingelegt.
Abhängig vom Typ des Hodentumors muss in vielen Fällen eine Nachbehandlung mittels Chemo- oder Strahlentherapie durchgeführt werden. Insgesamt ist die Prognose von Hodentumoren bei rechtzeitiger Behandlung als sehr gut einzustufen und die meisten Patienten können geheilt werden.
 
 
 

Penisverkrümmung

Ursachen
Eine Penisdeviation wird oft durch eine lokale narbige Veränderung (Plaques) am Penis-Schwellkörper verursacht. Diese Narbe bewirkt eine einseitige Verkürzung und somit eine Verkrümmung des Penisschaftes. Die Krümmung kann in alle Richtungen bestehen und an unterschiedlichen Stellen am Penisschaft auftreten. Ihre Ursachen sind nicht eindeutig, können aber ihren Ursprung in Mikrorissen der Schwellkörper mit anschliessender Vernarbung haben. Auch genetische und entzündliche Prozesse werden als mögliche Ursachen diskutiert (Peyronie-Erkrankung).
 
Beschwerden
Die Verkrümmung des erigierten Penis bringt oft keine Schmerzen mit sich, kann im Extremfall den vaginalen Geschlechtsverkehr jedoch verunmöglichen. Die Erektionsstärke und die Ejakulation (Samenerguss) sind oft nicht betroffen.
 
Untersuchung und Diagnostik
Bei der Untersuchung in der Praxis kann die Abweichung nicht beurteilt werden, da die Penisverkrümmung oft nur im erigierten Zustand zu sehen ist. Deshalb wird dem Patienten oft empfohlen, eine Bilddokumentation aus drei verschiedenen Perspektiven anzufertigen. Die weitere Abklärung erfolgt durch eine Ultraschalluntersuchung des Penis, nach welcher eine Begradigungsoperation diskutiert werden kann. Wirklich erfolgversprechende medikamentöse Alternativen bestehen zur Zeit leider nicht.
 
Behandlung
Bei der operativen Penisbegradigung wird die Gegenseite der narbigen Verkrümmung gerafft und die Verkrümmung so ausgeglichen. Bei grösseren Defekten wird ein zusätzliches Gewebestück in die Schwellkörperhaut eingenäht. Lassen Sie sich von unseren Spezialisten der Praxis Urologie am Stephanshorn beraten.
 
 
 

Prostatakrebs

Ursachen
Genetische Faktoren wie auch Ernährungsgewohnheiten und Übergewicht sind als Risikofaktoren bekannt.
 
Beschwerden
Isolierte Beschwerden, die auf ein Prostatakarzinom hinweisen, gibt es nicht. Die Beschwerden sind von den Symptomen einer gutartigen Prostatavergrösserung nicht zu unterscheiden. Eine Blutbeimengung im Urin oder in der Samenflüssigkeit kann auf ein Prostatakarzinom hinweisen.
 
Untersuchung und Diagnostik
Bei der körperlichen Untersuchung wird die Prostata über den Enddarm getastet. Unter Umständen kann ein Prostatakrebs so erkannt werden. Viel häufiger gibt jedoch ein erhöhter Prostata-Wert im Blut (PSA: Prostata-spezifisches Antigen) Anlass für die weitere Abklärung und Überweisung zum Urologen.
Eine Gewebeentnahme aus der Prostata – ebenfalls über den Enddarm mit lokaler Betäubung und unter Ultraschallkontrolle – ermöglicht schliesslich die sichere Diagnose. Liegt ein Tumor vor, werden ergänzende bildgebende Verfahren eingesetzt, um ihn genau zu lokalisieren.
 
Behandlung
Im Falle eines auf die Prostata beschränkten Tumors im Frühstadium ohne Ableger wird die roboterassistierte oder offene Prostataentfernung durchgeführt. Mit beiden Methoden werden ähnliche Resultate erzielt. Eine Alternative beim Frühkarzinom ist die lokale Bestrahlung der Prostata von aussen.
Bei manchen Patienten kommt neben Operation oder Strahlentherapie zum Behandeln auch eine Beobachtungsstrategie in Frage.
Bei fortgeschrittenen Tumoren mit Ablegern in Lymphknoten oder im Knochen muss eine Hormonentzugstherapie diskutiert werden, um den hormonabhängigen Prostatakrebs in seinem Wachstum zu bremsen. Eine Heilung mit vollständiger Tumorentfernung ist hier leider nicht mehr möglich.
 
 
 

Varikozele

Eine Krampfader am Hodensack entsteht durch die Erweiterung der Blutgefässe des Hodens, welche das Blut in die grossen Blutgefässe zurückführen (Venen).
 
Ursachen
Die Venen des Hodens haben keine Venenklappen, so dass der Druck, welcher im Stehen auf diesen Gefässen lastet, die Venen mit der Zeit erweitern kann. Eine solche Erweiterung ist meist erst nach der Pubertät sichtbar. In seltenen Fällen können Krampfadern am Hodensack durch eine Erkrankung im Bauchraum und einen damit verbundenen erhöhten Druck auf die Hodenvenen verursacht werden.
 
Beschwerden
Meist verursachen Krampfadern am Hodensack keine Beschwerden. Gelegentlich kann dadurch ein Hoden etwas kleiner als der andere sein (meist der linke). Selten tritt ein Schweregefühl auf oder ein dumpfer Schmerz, welcher beim Liegen jedoch rasch wieder verschwindet. Ausgeprägte Krampfadern können die Fruchtbarkeit des Mannes beeinträchtigen.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die Krampfadern sind im Stehen meist gut sichtbar und können leicht ertastet werden. Beim Pressen erweitern sie sich ebenfalls sichtbar. Krampfadern, die nicht sichtbar oder zu ertasten sind, werden mit Hilfe von Ultraschall entdeckt. Der Ultraschall dient auch zur weiteren Abklärung. Bei ungewollter Kinderlosigkeit eines Paares gibt eine Untersuchung der Spermien Aufschluss über die Samenqualität.
 
Behandlung
Die Krampfadern können mit einer operativen Unterbindung behandelt werden. Dies ist jedoch nur bei Beschwerden oder einem störenden, grossen Gefässknäuel am Hodensack nötig. Bei Unfruchtbarkeit eines Paares, reduzierter Spermienqualität und einer vorhandenen Krampfader am Hoden kann die Behandlung eine verbesserte Spermienqualität bringen.
 
 
 

Vorhautverengung

Bei einer Vorhautverengung ist es nicht möglich, die Vorhaut (Preputium) hinter die Eichel (Glans) zurückzuziehen. Bis zu einem Alter von 3 Jahren ist das normal, und die Ablösung der Vorhaut von der Eichel kann mit Salben unterstützt werden. Im Lauf des Lebens kann die Vorhaut zudem enger werden und sich nicht mehr zurückziehen lassen.
 
Ursachen
Beim Erwachsenen führen Entzündungen, Verletzungen (kleine Einrisse) oder Krankheiten zu einer Narbenbildung und Schrumpfung der Vorhaut.
 
Beschwerden
Die Vorhaut kann nur mühsam oder gar nicht mehr zurückgezogen werden. Beim Zurückziehen oder in Erektion können Schmerzen entstehen. Beim Wasserlösen kann die Vorhaut sich aufblähen.
 
Untersuchung und Diagnostik
Die körperliche Untersuchung durch den Urologen bestätigt die Diagnose. Lässt sich die Vorhaut nicht oder nur teilweise zurückschieben oder zeigt sich beim Zurückstreifen der Vorhaut über die Eichel ein Schnürring, so liegt eine Vorhautverengung vor.
 
Behandlung
Beim Erwachsenen wird die Vorhautverengung operativ behoben, meist in Lokalananästhesie, bei Knaben auch in Kurznarkose. Kortisonsalben helfen höchstens im Kleinkindesalter.